Buchvorstellung: Das Apfelkomp(l)ott

Das Apfelkomp(l)ott: Ein Kochthriller von Inge Irene Anna Maria Magdalena Umberta Korinna Daniela Andrea Notburga Natz

Klappentext:
Dörthe Maria Johanna Susanne von Pfauenheim ist eine gute Ehefrau und möchte ihrem Mann an einem Sonntag mit einem schönen Festmahl den Tag versüßen und ihm dafür danken, dass er sie schon 3 Tage lang nicht mehr verprügelt hatte. Doch trotz ihrer perfekten Vorbereitungen in der Küche geht alles schief...

Unser Buchtipp!
Wir Weiber wissen, worauf es beim Kochen ankommt. Dass es auch spannend sein kann, zeigt uns Inge Irene Anna Maria Magdalena Umberta Korinna Daniela Andrea Notburga Natz in ihrem Debütroman: Das Apfelkomp(l)ott ist eine bezeichnende sowie würdige Betitelung für diese spannungsgeladene Lektüre. Die Leserin begleitet die Protagonistin Dörthe Maria Johanna Susanne auf ihrem aufregenden Kocherlebnis – dabei bleiben viele Fragen und Geheimnisse bis zum Ende des Romans hin offen: Wird Dörthe Maria Johanna Susanne das sonntägliche Mahl gelungen zubereiten? Oder kommt ihr womöglich ein klingelndes Telefon in die Quere? Was, wenn es an der Haustüre läutet und der Braten noch im Ofen ist? Und hat sie genug Zucker im Haus?

Die schriftstellerischen Künste des Autorenweibs lassen keine Wünsche offen: In der alten Rechtschreibung verfasst und ohne große Schnörkel baut Natz Spannung auf, ohne zu übertreiben. Das Werk ist außerordentlich gut recherchiert: Der deutsche Haushalt ist sehr authentisch und ungewöhnlich detailliert dargestellt. Die aufmerksame Leserin kann sogar das eine oder andere Kochrezept im Text entdecken! Inges Irenes Annas Marias Magdalenas Umbertas Korinnas Danielas Andreas Notburgas Natz’ große Leistung ist es, dass sie sowohl junge als auch ältere Weiber und Weiberinnen anspricht und auf dem eingeschränkten Erfahrungshorizont von unsereins aufbaut.
Im Roman wird nicht nur kulinarischen, sondern auch philosophischen Fragen auf den Grund gegangen, so zum Beispiel: heißt es DER Apfelkompott oder DAS Apfelkompott? Und inwieweit ist das überhaupt von Relevanz? Wieso ist es immer die Marmelade, die schimmelt? Kann es nicht einmal der Käse sein, den der Erich eh nicht mag? Und warum ist das Geschirr der Nachbarin viel sauberer, obwohl sie es an der selben Stelle im Fluss abwäscht? Ist sie eine Hexe? Oder gar mit dem Teufel im Bunde? Und vor allem: Was riecht hier schon wieder so verbrannt?

Die verwendeten Stilmittel sind: vier Absätze, drei Hyperbatöne, zwei ungewollte Reime, ein Vergleich, dreitausendachthundertundfünf Alliterationen und ein durchgehender vierzehiger Käsefuß (mit Betonung auf der ersten Silbe in jeder achtundachtzigsten Romanzeile)

Der Bund für weiberische Literatur hat für dieses Meisterwerk eine Altersempfehlung von 25 Jahren ausgegeben. Um ein adäquates Verständnis zu gewährleisten, sollte der Leser ein gewisses Reifeniveau erreicht haben: Mindestens ein Buch oder Kochbuch und zwei Weibermagazine sollten im Laufe des Lebens schon gelesen worden sein.

Unterhaltung ist auch für das ernsthafteste Eheweib in regelmäßigen Abständen von zwei Jahren wichtig. Sonst hat man ja nichts, das man beichten könnte. Und dann schnackselt einen der Pfarrer – der beste Christenmensch in der ganzen Sakristei – zur Strafe wieder einmal auf die harte Tour. Daher vonseiten der WEIBSBILD die ausdrückliche Empfehlung für Inge Irene Anna Maria Magdalena Umberta Korinna Daniela Andrea Notburga Natz’ Kochthriller. Lesenswert! Aber um euch die Möglichkeit zu geben, eine eigene Meinung zu bilden (bzw. eure näheren männlichen Verwandten zu bitten, sich eine Meinung für euch auszudenken) haben wir eine kleine Leseprobe beigefügt.

Text-Auszug:
[...] "Was für ein gar schönes Pfund Zwiebeln!", schwärmte Dörthe Maria Johanna Susanne, als sie die Zwiebeln durch das Netz hindurch betrachtete. Sie wusste, dass sie noch einiges an Arbeit vor sich hatte, doch sie war zuversichtlich. Auf der kleinen Herdplatte vorne rechts stand ein Pfännchen mit geschmolzener Butter, die sie über die Salzkartoffeln zu gießen gedachte. Dahinter standen die mit etwas Schnittlauch bestreuten, bereits garen Salzkartoffeln, die nur darauf warteten, mit Butter übergossen zu werden, daneben ein Pfanne mit einem großen, liebevoll panierten Schnitzel, das im Öl lag.
Dörthe Maria Johanna Susanne war gerade dabei, sich selbst ein faules Ei zu kochen (schließlich kochte sie ja für ihren Mann, der sollte ja das gute Essen bekommen), da hörte sie ein Zischen. Sie drehte sich voller Schreck zur Tür um. "Was ist das? Wer ist da?", sagte sie mit zaghafter Stimme in die Stille hinein. Das Zischen hatte aufgehört. Dörthe Maria Johanna Susanne sagte sich schließlich, sie habe sich nur getäuscht, und sah weiter fröhlich dem Ei zu, das sie in einen kleinen Topf gelegt hatte. Und wie faule Eier es nun mal so an sich haben, lag es am Boden des Topfes.
Es war ein guter Topf. Ihr Gatte hatte ihr diesen Topf damals zum zehnten Hochzeitstag geschenkt, und nachdem er sie damit stundenlang verprügelt hatte, probierte sie das Gerät natürlich aus. "Ein guter Topf", dachte sich Dörthe Maria Johanna Susanne. Sie war völlig in Gedanken versunken, als sie plötzlich wieder dieses Zischen hörte. Wieder fuhr sie erschreckt herum. Diesmal verstummte das Geräusch nicht, sondern wurde immer lauter. Dörthe Maria Johanna Susanne drehte sich zum Topf mit dem Blaukraut um. Und da passierte die Tragödie: Das Blaukraut war gerade dabei, anzubrennen!
"Oh nein", schrie Dörthe Maria Johanna Susanne, "mir brennt das Blaukraut an! Zu Hülf!" Sie war schon fast in Tränen ausgebrochen, so sehr war sie ihrer eigenen Hilflosigkeit ausgesetzt. Was sollte sie nun tun? Dörthe Maria Johanna Susanne sammelte sich und nahm den Topf vom Herd. Doch es war zu spät. Das schöne Blaukraut aus ihrem deutschen Garten war zum Schwarzkraut geworden. [...]

Viel Spaß beim Lesen wünscht
Grethe Hammler

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Liebe Frau Grethe Hammler,

ich möchte Dir ein Kompliment für diese ausführliche sowie interessante Buchvorstellung aussprechen (Sogar die Stilmittel sind berücksichtigt)!
Ich würde mir das Buch sehr gerne bestellen, hilfreich wäre es, wenn Du noch die ISBN Nummer angeben könntest!

Deine Margaretha Johanna Maria Josepha von Weithal

Anonym hat gesagt…

hoi libe weisbilt, i bin di rousl.
i hab mier denkt i les amal des buech, wo krigt men des?

eire
rousl