Liebe Mitweiber!

Nun, nach einem Monat, also gleich nachdem ihr mit dem Lesen der November-Artikel fertig geworden seid, steht schon wieder die nächste Ausgabe der WeibsBILD an – und zwar schon die Dritte!
Es ist schön zu sehen, dass unser Aufliniemagazin immer noch viele Leserinnen hat. Eure Rückmeldungen geben uns das Gefühl, etwas Gutes und vor allem Wichtiges für die Frauenzimmer dieser Welt zu tun und das macht uns so glücklich, wie wir als Weiber sein dürfen.
Im Namen der gesamten Redaktion wünsche ich euch deshalb einen schönen weiteren Monat mit WeibsBILD!

Ankündigung für Jänner 2009: Ab Neujahr wird eine neue Redakteurin die WeibsBILD noch lesenswerter machen. Also freut euch schon auf den ersten Artikel von Susanne Ariana von Klarain!

Eure
Alberta M. Hecht

Sprachkurs für Weiber. Heute: Swahili

pombe = der Alkohol
alfabeti = das Teufelswerkzeug
mfanyakazi = die Sklavin/das Weib
tofaa = der Apfel
mchungaji = der Pfarrer
rais = der Führer
malaya = die Dirne
a kulia = rechts
serekali = die mächtigen Männer
sketi = der Rock
chumvi = das Kochsalz

Herta M. Mitterhofer

Küchengeräte und ihre Geschichte: Der Schnitzelklopfer

Der Schnitzelklopfer (manchmal auch Fleischklopfer genannt) war schon in Zeiten Abrahams bekannt, damals jedoch als Frauenknüppel oder „Holzding-dessen-Gebrauch-noch-rätselhaft-ist“. Erst mit der Erfindung des Schnitzels durch den Wiener Küchendrama-Autor Arthur Schnitzler im Jahre1901 kam der Schnitzelklopfer zu seiner heutigen Bestimmung: Das sonntägliche Fleisch für die Ehegatten dieser Welt zart zu machen. Wem es letztendlich zu verdanken ist, dass ein einfacher Knüppel zum hämmern von Schnitzeln zweckentfremdet wurde, ist bis heute unbekannt. Es wird jedoch vermutet, dass die ersten Klopfer im nordtirolerischen Braunau verwendet wurden – der älteste archäologische Fund eines Schnitzelklopfers von 1906 weist darauf hin.
Die Fleischklopfertechniken haben sich seit hundert Jahren immer wieder verändert: Mal schlagen die Weiber einfach wild zu, mal ist man sanft wie zu einem Rehbraten.
Auf jeden Fall sollte die Erfindung des Schnitzelklopfers ausreichend gewürdigt werden: denn was würden wir nur ohne ihn tun.

Karla D. Mann

Gespräche mit prominenten Weibern – heute: Wahlsabine

Es ist kalt, es schneit. Alles ist weiß. Viele Ehemänner erlauben ihren Weibern schon, Schuhe zu tragen, wenn sie im Hof die Wäsche waschen.
Eines von den glücklichen Frauenzimmern, die Schuhe tragen dürfen, sitzt heute vor mir: Sabine Maria Georgia Caecilia Petronilla Silvia von dje Huuder alias Wahlsabine ist heute in Begleitung ihres Nachbarn in meinem Heim zu Gast, um über die Wahlen in Amerikanien am 4. November zu reden.
WeibsBILD: Hallo Sabine. Wie geht es dir? Ich hörte, du wärst erst gestern mit den Reinigungsarbeiten in Amerikanien fertig geworden.
Wahlsabine: Das ist wahr. Ich komme gerade direkt aus Amerikanien.
WeibsBILD: Mit dem Flugzeug?
Wahlsabine: Aber nein, ich bin natürlich geschwommen. Von Amerikanien nach Preußen ist es nicht so weit. War ja nur der Hosenrohrkanal dazwischen.
WeibsBILD: Na schön. Was waren das aber eigentlich für Wahlen?
Wahlsabine: Die Amis haben den Präsidenten des neo-konservativen Bauernbundes gewählt. Seltsame Art, einen Führer zu benennen, aber… ach, das geht mir nichts an.
WeibsBILD: Das denke ich auch. Wir Weiber haben kein Recht, über solche Dinge nachzudenken. Nun, die Frage jedoch, die uns alle brennend interessiert…
Wahlsabine: Trommelwirbel. (lacht)
WeibsBILD: Du bist wirklich ein gar humorvolles Frauenzimmer! Nun, die Frage auf deren Antwort wir schon seit deiner Abreise warten: Welchen Wischmob hast du benutzt?
Wahlsabine: Die Antwort wird dir enttäuschen, aber ich habe tatsächlich einen ganz gewöhnlichen Mob benutzt. Den habe ich von Derheim mitgebracht. Er ist mein Glücksbringer, und ich kann ihn beim Schwimmen über den Hosenrohrkanal hervorragend als Rudolf benutzen. Aber na ja, es ist halt ein normaler Mob. Es steht nicht einmal drauf, wer ihn geschnitzt hat.
WeibsBILD: Du sagst das so, als wäre es nichts Besonderes.
Wahlsabine: Ist es eigentlich auch nicht. Aber das Wischen hat Spaß gemacht, obwohl ich jetzt doch sehr müde bin. Das waren auch verdammt viele Wahlkabinen! Pro Stadt ungefähr zehn, und es gibt ja ungeheuer viele Städte in Amerikanien. So an die 13 oder 14… Aber ich habe wohl etwas falsch gemacht.
WeibsBILD: Ach ja, was denn?
Wahlsabine: Nun, weil ich gerade Pause hatte und von einer Stadt in die nächste kam, wo noch nicht fertig gewählt worden war, habe ich mich in die Kabinen gekniet und den Wählern angeboten, ihre Schuhe zu wichsen. Zuerst war das kein Problem, aber wie ich im Nachhinein erfuhr, wurde deren Stimme nicht gezählt, wegen Beiseins eines Dritten oder so. Aber wir waren ja nur zu zweit. Trotzdem war es irgendwie lustig, dass man diese Stimmen nicht gezählt hat. Das sollte ich öfters machen!
WeibsBILD: Also meinst du damit, du würdest öfters die Schuhe von Wählern sauberwichsen, um die Demokratie von innen heraus anzugreifen und zu zerstören?
Wahlsabine: Aber nein! Ich zerstöre keine Demokatja, ich kenne der ja nicht. Ich mache doch nur die Wahlkabinen sauber.

Das Interview führte
Notburga A. M. Dalton

"Geh doch dahin, wo der Pfeffer wächst!" - Gewürze: Die fremdländische Bedrohung

Die Adventszeit ist angebrochen und schon locken uns mulattenfarbige Händler (und andere Juden) mit allen möglichen orientalischen Gewürzen. Was die wenigsten wissen: Alle Gewürze, welche nicht in der Bibel vorkommen (also eigentlich alle ausgenommen Salz, Hefe, Rübenzucker, Myrrhe, Weihrauch und Bockmist) werden direkt in Teufels Küche produziert und in die Ländereien von Schlitzaugen, Negern und anderen Halbmenschen eingepflanzt.

Also aufgepasst vor Plätzchen, denn sie könnten Rohrzucker oder gar Zimt enthalten! Plätzchen sollte man jedoch ohnehin nur selbst backen oder von verheirateten Verwandtinnen annehmen!

Also, liebe Weiber, würzt eure Speisen richtig und tragt somit zur Ausrottung der Hexenkräuter bei!

Grethe Hammler

Fensterputzen leicht gemacht!

Fensterputzmittel enthalten neben aqua aquaticae und vischus sauberus oft noch zahlreiche andere Zusatzstoffe (wie z.B. streifus losus und giftus gefährlichus). Trotz der oftmals komplizierten Mischungen bleiben meist unliebsame Wischstreifen zurück. Die althergebrachte Art und Weise, Fenster zu putzen, ist aber selbstverfreilich nach wie vor die beste. Deshalb möchte WeibsBILD ihren Weibern mit folgenden Punkten ein paar praktische Ratschläge darbieten: Für garantiert streifenfreie Fensterscheiben!

1. Füllt einen Holzbottich mit warmem Wasser
2. Nehmt euch einen Stofflappen (umgangssprachlich „der Huder“)
3. Tunkt den Huder ausgiebig in den Bottich
4. Huder auswringen, dass er nur noch foicht ist
5. Ein erstes Mal über Innen- und Außenseite des Fensters wischen
6. Mit Genugtuung Dreck und Blütenpollen auf dem Huder betrachten
7. Huder auswaschen
8. Bottich leeren (Bitte nicht trinken!)
9. Zweites Stofftuch zur Hand nehmen (diesmal trocken)
10. Mehrmals und möglichst gleichmäßig verteilt auf die Scheibe spucken
11. Spucke aufwischen, bevor die Speichelfäden auf den Boden tropfen
12. Vorgang auf der Fensteraußenseite wiederholen
13. Stofftuch auswaschen und entsorgen
14. Punkt 14 einfügen, weil die 13 böse ist

Natürlich dürft ihr während des Fensterputzens nicht den Braten im Ofen vergessen, denn euer Ehemann wird nicht erfreut sein, ein verdorbenes Mahl zu sich nehmen zu müssen. Noch ein Hinweis: Sollten die Fenster nach mehrmaligem Putzen einen leicht gelblichen Beschlag bekommen, so kommt das nicht etwa von den Gulaschresten in eurer Spucke, nein, die Fenster sind wahrscheinlich nur alt und vergilbt.
WeibsBILD wünscht ein fleißiges Putzen und viel Erfolg! Für eventuelle Fragen zu den einzelnen Schritten sind wir offen.

Helene W. Deutscher

Buchvorstellung: Die Nudelpfanne des Osiris

Auch diesen Monat stellen wir euch wieder ein Buch vor. Diesmal das 15-Seiten-Epos von Maria Johanna Marlene Pénélopé Marianne von zu und auf Liechtenstein mit dem Namen "Die Nudelpfanne des Osiris".
Welche Zielgruppe hat dieses Küchendrama? Nun, es ist natürlich für junge und auch alte Weiber gedacht.
Die Handlung ist sehr einfach: Bertas Tante Karla Korinna gab ihr das Rezept für einen leckeren Rindsbraten, das unter anderem vorschrieb, zwei Hanfblätter zum Braten in die Pfanne zu geben. Und Berta befolgte die auf das Blatt geschriebenen Anweisungen, was fatale Folgen haben sollte - für sie und, was noch viel wichtiger ist, ihren Mann.
Das Ende des Buches lässt keine Fragen offen, um die Leserinnen nicht zu überanstrengen, und das ist auch gut so. So kann sich das lesende Weib mehr auf die spannende und teilweise schockierende und traurige Geschichte einlassen, ohne nachdenken oder mitfühlen zu müssen.
Doch es bedarf mehr als nur der einfachen Worte, um dieses Meisterwerk zu beschreiben. Deshalb hier eine Leseprobe für alle Interessiertinnen:

Berta hatte von einer Verwandten den Tipp bekommen, zwei Hanfblätter mit dem Sonntagsbraten zu garen, um einen besonderen Geschmack zu erzielen. Wenn sie gewusst hätte, wohin sie das letztendlich führen würde, ihr wäre wohl auf der Stelle der Schnitzelklopfer aus der Hand gefallen. „Warum habe ich überhaupt einen Schnitzelklopfer in der Hand? Heute gibt es doch Braten!“, fragte sich Berta bei der Gelegenheit und fasste den Entschluss, das nützliche Küchengerät an seinen angestammten Platz zurückzulegen.
Ein süßlicher Duft verbreitete sich im Raum. Gerade als Berta das Küchengerät aus ihrer Hand legen wollte, vernahm sie eine Stimme.
„Tu das nicht!“, ertönte es vom Herd her. Als sich Berta umdrehte, konnte sie ihren Augen kaum trauen. Auf der Herdkante saß ein kleines weißes Männchen, welchem weiße Flügelchen aus dem Rücken wuchsen.
„Behalte deine Waffe! Nur mit ihr kannst du die Nudelpfanne der Osiris erobern!“, erklärte der himmlische Gesandte und fuchtelte mit den Händen ein paar Mal durch die Luft, was sehr heilig und wichtig aussah. „Was in Gottes Namen?“, fragte Berta noch, doch schon wurde ihr ganz anders.
„Dein Abenteuer beginnt nun, Weib!“, sagte der kleine Engel und Berta verlor sogleich das Bewusstsein und sank zu Boden.

Als sie aufwachte, schlug sie sich vor Staunen die Hände vor den Mund. Sie war nicht mehr in ihrer Küche – zumindest nicht so, wie sie es gewohnt war. Die Küchenzeile, Schränke und Kästen, bildeten die Wände eines langen Tunnels, dessen Ende nicht zu sehen war. Von der Decke hingen Löffel, Messer, Gabeln, Kellen und anderlei Besteck.
Urplötzlich kam ein Fleischkrapferl auf Berta zugeflogen. Es schrie mit ohrenbetäubender Lautstärke und Berta konnte noch im letzten Augenblick ihren Schnitzelklopfer heben, um das blutrünstige Fleischkrapferl abzuwehren. Der Fleischkloß flog mit einem schmerzerfüllten Stöhnen zur Seite, klatschte an einen Dan-Küchen-Schrank und blieb zitternd und wimmernd am Boden liegen. Berta betrachtete den Schnitzelklopfer in ihrer Hand und spürte, welche Macht ihm innewohnte. Sie wusste zwar nicht, wie sie hierhergekommen war, doch sie spürte tief in sich, dass eine große Aufgabe auf sie wartete. Eine Aufgabe, die das größte Abenteuer ihres Lebens werden sollte.

Viel Spaß beim Lesen wünscht
Grethe Hammler