Buchvorstellung: Die Nudelpfanne des Osiris

Auch diesen Monat stellen wir euch wieder ein Buch vor. Diesmal das 15-Seiten-Epos von Maria Johanna Marlene Pénélopé Marianne von zu und auf Liechtenstein mit dem Namen "Die Nudelpfanne des Osiris".
Welche Zielgruppe hat dieses Küchendrama? Nun, es ist natürlich für junge und auch alte Weiber gedacht.
Die Handlung ist sehr einfach: Bertas Tante Karla Korinna gab ihr das Rezept für einen leckeren Rindsbraten, das unter anderem vorschrieb, zwei Hanfblätter zum Braten in die Pfanne zu geben. Und Berta befolgte die auf das Blatt geschriebenen Anweisungen, was fatale Folgen haben sollte - für sie und, was noch viel wichtiger ist, ihren Mann.
Das Ende des Buches lässt keine Fragen offen, um die Leserinnen nicht zu überanstrengen, und das ist auch gut so. So kann sich das lesende Weib mehr auf die spannende und teilweise schockierende und traurige Geschichte einlassen, ohne nachdenken oder mitfühlen zu müssen.
Doch es bedarf mehr als nur der einfachen Worte, um dieses Meisterwerk zu beschreiben. Deshalb hier eine Leseprobe für alle Interessiertinnen:

Berta hatte von einer Verwandten den Tipp bekommen, zwei Hanfblätter mit dem Sonntagsbraten zu garen, um einen besonderen Geschmack zu erzielen. Wenn sie gewusst hätte, wohin sie das letztendlich führen würde, ihr wäre wohl auf der Stelle der Schnitzelklopfer aus der Hand gefallen. „Warum habe ich überhaupt einen Schnitzelklopfer in der Hand? Heute gibt es doch Braten!“, fragte sich Berta bei der Gelegenheit und fasste den Entschluss, das nützliche Küchengerät an seinen angestammten Platz zurückzulegen.
Ein süßlicher Duft verbreitete sich im Raum. Gerade als Berta das Küchengerät aus ihrer Hand legen wollte, vernahm sie eine Stimme.
„Tu das nicht!“, ertönte es vom Herd her. Als sich Berta umdrehte, konnte sie ihren Augen kaum trauen. Auf der Herdkante saß ein kleines weißes Männchen, welchem weiße Flügelchen aus dem Rücken wuchsen.
„Behalte deine Waffe! Nur mit ihr kannst du die Nudelpfanne der Osiris erobern!“, erklärte der himmlische Gesandte und fuchtelte mit den Händen ein paar Mal durch die Luft, was sehr heilig und wichtig aussah. „Was in Gottes Namen?“, fragte Berta noch, doch schon wurde ihr ganz anders.
„Dein Abenteuer beginnt nun, Weib!“, sagte der kleine Engel und Berta verlor sogleich das Bewusstsein und sank zu Boden.

Als sie aufwachte, schlug sie sich vor Staunen die Hände vor den Mund. Sie war nicht mehr in ihrer Küche – zumindest nicht so, wie sie es gewohnt war. Die Küchenzeile, Schränke und Kästen, bildeten die Wände eines langen Tunnels, dessen Ende nicht zu sehen war. Von der Decke hingen Löffel, Messer, Gabeln, Kellen und anderlei Besteck.
Urplötzlich kam ein Fleischkrapferl auf Berta zugeflogen. Es schrie mit ohrenbetäubender Lautstärke und Berta konnte noch im letzten Augenblick ihren Schnitzelklopfer heben, um das blutrünstige Fleischkrapferl abzuwehren. Der Fleischkloß flog mit einem schmerzerfüllten Stöhnen zur Seite, klatschte an einen Dan-Küchen-Schrank und blieb zitternd und wimmernd am Boden liegen. Berta betrachtete den Schnitzelklopfer in ihrer Hand und spürte, welche Macht ihm innewohnte. Sie wusste zwar nicht, wie sie hierhergekommen war, doch sie spürte tief in sich, dass eine große Aufgabe auf sie wartete. Eine Aufgabe, die das größte Abenteuer ihres Lebens werden sollte.

Viel Spaß beim Lesen wünscht
Grethe Hammler

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

ich habe das buch schon gelesen, das ist wirklich fabelhaft. und am ende ist es wirklich traurig, was mit berta passiert... aber ich will nicht zu viel verraten, sonst sperrt mich mein mann wieder in den keller zu den ameriko-afrikanerinnen. hihi!

Anonym hat gesagt…

ich tete gerrne lesn- abr ich wais nicht wi das get?

Anonym hat gesagt…

also ich versteh von dem buch nur eins nicht:
was ist eine osiris?

WeibsBILD hat gesagt…

Osiris ist ein Gott der Ägypter. Diese Heiden hatten mehrere Götter, Osiris ist einer davon. Allerdings wird er nicht mehr verehrt, da im 19. Jhd. über 2 Millionen Ägypter in einem riesigen Kochtopf gesotten wurden, da sie nicht an den einen wahren Gott glaubten. Soviel zum historischen Unterton des Küchendramas.